In unserem September Text beschreibt unsere Autorin, wie sie mit den kleinen und großen Narben aus ihrem Leben umgeht. Viele dieser Narben sind für andere nicht sichtbar und trotzdem sind sie spürbar.
Narben des Lebens
Ich habe im Laufe meines Lebens
viele Narben bekommen.
Sichtbare und unsichtbare
große und kleine.
Manche habe ich vergessen,
andere sind tief in mir und
bleiben mein Leben lang.
Es sind Narben von Mitschülern,
die Dinge zu mir sagten,
die sehr weh taten.
Es sind Narben von mir selbst,
die in der Hektik der Zeit geschehen.
Es sind Narben von Trauer,
die tief in meinem Herzen liegen.
Es sind Narben von meinem Vater,
der mein Vertrauen missbrauchte.
Und die meiner Mutter,
die mich nie verstanden hat
und nie verstehen wird,
diese Narbe schmerzt am meisten.
Denn ihre Aufgabe wäre es gewesen,
mir Trost zu geben,
dass die Wunden besser heilen können.
Ich habe Narben von Berührungen und Übergriffe,
die ich nicht wollte.
Dagegen versuche ich mich jetzt zu wehren.
Was manchmal gelingt,
dass diese nicht bleiben.
Die Angst und Scham der Kindheit
sind dagegen tief eingebrannt.
~ Maricia